Johanniskraut-Extrakt bei Depressionen: Aus der Apotheke oder der Drogerie?

Eine gelbe Blüte mit langen Staubgefäßen und roten Spitzen vor grünem Laub.
© Annette Meyer/pixabay.com

Worin unterscheiden sich Johanniskraut-Präparate aus Apotheke und Drogerie?  

Johanniskraut-Präparate sind freiverkäuflich in der Drogerie erhältlich, rezeptfrei in der Apotheke (OTC) oder verschreibungspflichtig (Rx). Sie unterscheiden sich dadurch ganz wesentlich [1]:

  • Rx: In Deutschland sind aktuell drei verschreibungspflichtige Johanniskraut-Präparate verfügbar, darunter Laif®900 (900 mg Johanniskraut-Trockenextrakt). Diese sind für die Behandlung leichter und mittelschwerer Depressionen zugelassen. Die Zulassung garantiert, dass entsprechende Wirksamkeitsnachweise vorliegen [1, 2].
  • OTC: Rezeptfreie apothekenpflichtige Präparate können bei depressiven Verstimmungen oder leichten Depressionen eingesetzt werden. Sie sind nicht für die Behandlung mittelgradiger Depressionen zugelassen [1].
  • Drogerieprodukte: Dabei handelt es sich oft nicht um Arzneimittel. Somit ist die Wirksamkeit nicht belegt. Die Leitliniengruppe betont zudem die besondere Bedeutung der Aufklärung der Patientinnen und Patienten über die unsichere Dosierung dieser frei verkäuflichen Johanniskraut-Präparate sowie über mögliche Wechselwirkungen und deren Konsequenzen [1].
Quellen:
  1. Nationale VersorgungsLeitlinie Unipolare Depression, Langfassung, Version 3.0, 2022, AWMF-Register-Nr. nvl-005. https://www.leitlinien.de/themen/depression/version-3

     

  2. Gastpar M et al. Pharmacopsychiatry 2006; 39: 66-75.

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